Wehrlose Bürger in Norwegen

Nein, ich werde das „Manifest“ des norwegischen Killers nicht lesen, auch nicht in Auszügen. Mich interessiert nicht, was sich dieser Mann seit zehn Jahren oder länger in seinem Kopf zurechtgesponnen hat. Mich interessiert nicht, ob er Hitler und Marx und John Stuart Mill gelesen hat und was er über sie denkt. Oder ob er den „Unabomber“ plagiiert hat.

Ich will auch nicht wissen, welche Blogs er gelesen hat und ob er rechts, links oder einfach nur schief gewickelt ist. Und seine Kindheitserfahrungen sowie sein möglicherweise daraus in irgendeiner Weise resultierender Geisteszustand sind für mich ebenfalls irrelevant. Kurz gesagt: Was diesen Menschen zu seinen Taten motiviert hat, interessiert nicht—und es sollte auch für die Mehrzahl aller anderen Menschen nicht von Interesse sein. Mit der Ausnahme vielleicht der sehr kleinen Zahl der zuständigen Strafrichter und Psychiater, die sich nach den Regeln des Strafverfahrens im Rechtsstaat mit ebendieser Motivationslage des Täters zum Tatzeitpunkt von Rechts wegen beschäftigen müssen.

 Mich interessiert nur Eins: Kann dafür gesorgt werden, dass potenzielle Täter mit solcher Motivationslage -Menschen also, die den Wunsch hegen, andere Menschen zu verletzen und zu töten-, möglichst ganz auf den Bereich des Potenziellen beschränkt werden? Oder, anders gewendet: Kann das Ausmaß des Schadens bei der nie absolut zu verhindernden Umsetzung solcher Tötungsphantasien in die Tat begrenzt werden? Die Antwort auf diese Frage lautet „Ja“! Wenigstens das Ausmaß solcher Taten –die Zahl der Toten- kann in relativ engen Grenzen gehalten werden: Durch die Aufhebung des Waffenverbots für erwachsene Bürger.

 Die Entwaffnung friedlicher Bürger durch den Staat ist es nämlich, die uns in umfassender Weise wehrlos gegenüber solchen Tätern macht und es ihnen erlaubt, wie in Norwegen, ungestört und ungehindert eineinhalb Stunden lang ein Gemetzel unter 700 vollkommen verteidigungsunfähigen Menschen anzurichten. Die amerikanische Redensart „If guns are outlawed, only outlaws will have guns” (nicht ganz treffend, aber sinngemäß übersetzt: Wenn das Waffentragen gesetzwidrig ist, dann werden nur Gesetzwidrige Waffen tragen) beschreibt pointiert, wie die Bürger durch den Staat zu wehrlosen Opfern solcher Täter werden. Und die Täter wissen das. Dieser Täter wusste ganz genau, dass seine Opfer ihm nichts entgegenzusetzen haben würden. Vielleicht wusste er auch –und hat das möglicherweise in seine Planung einbezogen—, dass darüber hinaus ziemlich viel Zeit bis zum Eintreffen der Polizei verstreichen und er deshalb der Umsetzung seiner Tötungsphantasien in die Tat in aller Ruhe würde nachgehen können. Aus seiner Sicht war das Ganze genau wie das Erschießen von in einem Käfig eingesperrten Tieren, denen niemand zu Hilfe kommen konnte.

 Hätte der Täter nicht mit Sicherheit gewusst, dass kein einziger Mensch auf der Insel bewaffnet sein würde, dann hätte er das Ganze vermutlich gar nicht erst versucht, jedenfalls nicht alleine. Er hätte sich mindestens Mittäter suchen müssen, was die Sache wesentlich komplizierter gemacht hätte.

 Insofern gibt es EINEN Punkt, an dem die geistigen Vorgänge im Kopf eines solchen Mordphantasten doch von Interesse sind: Der Punkt, an dem man ihn bereits zeitlich VOR dem Begehen der Tat abschrecken kann, indem er niemals sicher sein kann, wie viele seiner gewünschten Opfer ihm bewaffneten Widerstand leisten könnten—weil der Staat ihnen das Tragen von Waffen nicht verboten hat.

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56 Responses to Wehrlose Bürger in Norwegen

  1. Marco says:

    „If guns are outlawed, only outlaws will have guns”
    Vorschlag für eine etwas “knackigere” Übersetzung: Wenn Waffen zu besitzen kriminalisiert wird, werden nur noch Kriminelle Waffen besitzen.

    Zum Beitrag: Volltreffer! 😉

  2. Katja says:

    Super Artikel, Eva! Ganz meine Meinung!

    Katja

  3. Stefan says:

    Eben aus diesem Grund hat der rot/grün verseuchte Staat uns das Waffentragen verboten. Schließlich sind es ja nur Bürger, die bei so etwas draufgehen. Wenn solche Täter geschnappt werden heißt es erstmal “der mutmaßlichliche Täter”, denn es gilt ja die “Unschuldsvermutung”. Der Täter hat alle Rechte, die Opfer haben das Nachsehen, ganz nach Geschmack der selbstgerechten GrünwählerInnen.

    • Borsig says:

      Nach unserem Rechtsverständnis muß man eine scharfe Trennlinie ziehen zwischen einem gegenwärtigen, rechtswidrigen Angriff einerseits und einem Strafprozeß andererseits, der naturgemäß immer erst im Nachhinein stattfindet. Es gibt aber schon während der Tat eine ganz legale Handlungsmöglichkeit, nämlich Notwehr. Das eigentliche Problem entsteht dann, wenn dieses Recht auf Selbstverteidigung nicht praktisch umgesetzt werden kann und nur noch auf dem Papier existiert.

      Nochmal: Die Rechte des Täters vor Gericht sind nicht das Problem, ich lehne Rache und Selbstjustiz entschieden ab! Fakt ist jedoch, daß das Recht auf Notwehr zwar bestand, aber (mangels geeigneter Mittel) nicht umgesetzt werden konnte. Daran müssen Politik und Gesellschaft etwas tun!

  4. tom says:

    Was für ein blödsinniges Argument! Hätte der Täter mit bis an die Zähne bewaffneten Teilnehmern eines Jugendcamps (an sich schon eine äußerst stupide Vorstellung) rechnen müssen, so hätte er statt des Feuerwaffenmassakers eine weitere Bombe (auch die eine in Oslo hätte die Tat schon ausreichend schrecklich gemacht) gebastelt.

    „If guns are legal, outlaws will carry the bigger one.”

    • B_Krainz says:

      „If guns are legal, outlaws will carry the bigger one.”

      Wie im richtigen Leben gilt auch bei Schusswaffen: Es kommt nicht auf die Größe an.

      Und es ist eben so, dass es auch beim “Outlaw” völlig egal ist, wie groß seine (illegale) Kanone ist, wenn der rechtstreue Bürger gesetzeskonform unbewaffnet ist. Vorteil Gangster, Vorteil Terrorist, Vorteil Massenmörder.

      • tom says:

        Das mit der Größe war natürlich metaphorisch gemeint. In einem Land mit mehr Waffen wird ein Verbrecher etc. sein Vorgehen eben an anderen Voraussetzungen ausrichten; aber nichtsdestotrotz begehen.

        Ich bezweifle einfach, dass es einen kausalen Zusammenhang zwischen der Anzahl von Schusswaffen in der Bevölkerung und der Anzahl bzw. dem “Ausgang” von Gewaltverbrechen gibt. Was ich sehe, ist, dass wenn es einen leichteren Zugang zu Schusswaffen gibt, auch eine größere Chance besteht, dass Affekthandlungen ziemlich hässlich ausgehen.

        Aber mir ist klar, dass ich hier – auch nur zufällig – auf einer libertären Plattform gelandet bin und wahrscheinlich der einzige bleiben werde, der das hier so sieht.

    • Daniel F. says:

      Hallo Tom!
      Ich kann deine Gedanken nachvollziehen.
      Es klingt ziemlich verrückt das gemeine Volk zu bewaffnen.
      Hab mich, als ich das erste Mal so einen Vorschlag gehört habe schlau gemacht, und bin draufgekommen das es doch einen kausalen Zusammenhang zw. Waffenbesitz der Bürger und Häufung der Gewaltverbrechen gibt. Und zwar genau so wie man es nicht vermuten würde.
      In den Bundesstaaten der USA in den der Waffenbesitz wenig oder gar nicht eingeschränkt ist, ist die Zahl der Gewaltverbrechen vor allem mit Schusswaffen am geringsten. In den Staaten mit der restriktivsten Waffengesetzgebung (NewYork, WashingtonDC, Großbritannien) ist die Zahl der Gewaltverbrechen und auch derjenigen mit Schußwaffen extrem hoch.
      Natürlich sollte nicht jeder labile Mensch eine Waffe in die Hand bekommen, aber daß ein Polizist auf der Insel sich wiederstandslos erschiessen lassen muß, weil es politisch nicht korrekt ist auf einem sozialistischem Jugendcamp bewaffnet herumzulaufen? Wieviele Leben hätte er vielleicht retten können?
      Oder Lehrer und Direktor in einer Schule? Wäre es nicht sinnvoll, wenn diese im Falle eines Amoklaufs bewaffnet wären?
      Solche Attentate passieren immer dort, wo mit keiner Gegenwehr zu rechen ist.
      Und die Polizei kann nicht immer und überall sein.
      Schade das wir in einer Welt leben, wo das Böse allgegenwärtig ist, da sollten wir ihm nicht noch zusätzlich Platz machen! Oder?

      LG Daniel

      signifikant extrem

      • tom says:

        Aber gerade das Faktum, dass School-Shootings und Amokläufe (mit Schusswaffen) – meines Wissens nach – immer von Leuten begangen wurden, die a) legale Schusswaffen besessen haben und b) in ihrer Freizeit gerne damit “umgegangen” sind, scheint mir zu zeigen, dass selbst unter gegebenen, restriktiven Waffengesetzen sehr labile Menschen an Waffenscheine herankommen; respektive Leute ihre Waffen zuhause unzureichend sicher aufbewahren.

        Ich bin sicher kein Experte, was die Waffenrechtsdebatte angeht, aber die erwähnte Feststellung eines kausalen Zusammenhangs von Waffenrecht und Verbrechensrate in den USA würde ich als “ökologischen Fehlschluss” (http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96kologischer_Fehlschluss) interpretieren. In eine solche Analyse müssten schon andere Faktoren mit einfließen; z.B. dass es wohl schwierig sein wird ein urbanes Gebiet mit einem dünn besiedelten Landstrich zu vergleichen, und viele andere soziale Umstände.

      • Daniel F. says:

        Das mit dem ökologischen Fehlschluß ist interessant. Wäre möglich das eventuell Bundesstaaten verglichen werden, bei denen noch andere Faktoren ausschlaggebend sind.
        Der Anstieg der Kriminalität in Großbritannien nach Abschaffung aller privaten Waffen dürfte aber da nicht reinfallen, da ja die gesamte Statistik nur den Zustand vor und nachher vergleichen dürfte, sich aber auf die selbe Umgebung bezieht.

    • Ilja says:

      Die Menge der Opfer bei einer Bombe ist aber normalerweise doch geringer.

  5. Benno says:

    “…dann hätte er das Ganze vermutlich gar nicht erst versucht, jedenfalls nicht alleine.”

    Genau dieser Punkt scheint nach wie vor streitbar zu sein. Ich will hier wirklich keine durchgeknallten “Verschwörungstheorien” befeuern, noch will ich irgendwelche wilden Spekulationen absondern.
    Ich finde es ganz einfach nur merkwürdig, daß mehrere Augenzeugen bzw. Überlebenden des Massakers übereinstimmend ausgesagt haben, sie hätten einen zweiten Täter gesehen, der ebenfalls bewaffnet war und Menschen erschoss. Diese Meldung verschwand jedoch recht schnell wieder aus den Medien; die norwegischen Behörden scheinen dieser Information aus einem Grund, den ich leider nicht kenne, nicht weiter nachgegangen zu sein. Wieso eigentlich?
    Die übliche Vorgehensweise der Polizei sähe so aus, daß, sollte sich eine Information als falsch herausstellen, dies auch bekanntgegeben wird. Meiner Kenntnis nach – falls ich mich hier irre bzw. der Nachrichtenlage hinterherhinke, bitte ich um Korrektur – ist das bisher aber noch nicht geschehen. Diese Information hat man irgendwann anscheinend einfach unter den Tisch fallen lassen.

  6. F.F. says:

    Liebe Eva,

    ich sehe es genauso. Danke für diesen Beitrag. Ich rechne aber eher mit einer weiteren Entwaffnung gesetzestreuer Bürger. Es gibt scheinbar einen Reflex der Politik, der im Anschluss an solchen Taten die Möglichkeit sieht seine Bürger weiter zu entmündigen.
    Am Samstag schrieb ich deshalb mein Plädoyer gegen vorschnelle Verbote.

    Beste Grüße, F.F

  7. DDH says:

    Exzellenter Beitrag, Danke!

    Wie ich gestern schon an anderer Stelle schrieb: Unbewaffnete Territorien sind ein gefundenes Fressen für handlungsökonomisch rational planende Verbrecher. Darum braucht eine Insel im norwegischen Idyll auch wenigstens einen bewaffneten Pächter – und die Schweiz inmitten der EU auch weiterhin eine Armee.

    Wenn einer auf unbewaffnete Menschenmengen ballert geht die Opferzahl ins Unendliche. Welche Schlüsse zieht der Staazi daraus? Erst recht dafür sorgen, daß potentielle Opfer unbewaffnet sind. Das nennen sie dann “Waffenkontrolle”. Ich nenne restriktive Waffengesetze Beihilfe zum Massenmord!

  8. Tim H. says:

    Sehr geehrte Frau Ziessler,

    Hätten Sie das “Manifest” des Mörders gelesen, wüssten Sie bereits dass Herr B. die Mordwaffen (ein halbautomatisches Jagdgewehr und eine Pistole) legal in Norwegen gekauft hat, nachdem der Versuch sich illegal vollautomatische Waffen in Osteuropa zu beschaffen gescheitert war.

    Das Waffenrecht in Norwegen ist verglichen mit Deutschland also durchaus liberal. Insofern verstehe ich Ihre Argumentation nicht.

    Viele Grüße

    • ziessler says:

      Sowohl der Erfurter als auch der Winnenden-Mörder haben mit legal erworbenen und besessenen Waffen “gearbeitet”. Mein Punkt, den Sie offensichtlich nicht verstanden haben, war: Die OPFER waren unbewaffnet–weil es sehr schwer ist, auch nur Jagdwaffen legal zu erwerben und zu besitzen–und Jagdwaffen darüber hinaus sehr schlecht zur Verteidigung gegen solche Waffen wie die des Täters geeignet sind.

      • A.H. says:

        Liebe Frau Ziessler,
        der Punkt ist nicht der Mangel an Schusswaffen, sondern die absolute Unkenntnis in der Bevölkerung über elementare waffenlose Selbstverteidigungstechniken, sowie nichtvorhandene Stressfestigkeit bei der Anwendung solcher Techniken in Gefahrensituationen.
        Hätten die den Attentäter umringenden Menschen sich verteidigt und diesen angegriffen um ihm die Waffe wegzunehmen, statt wegzulaufen und sich in den Rücken schießen zu lassen, so wäre es zu weitaus weniger Toten gekommen.
        Hier wiederholt sich das Muster vom 11.09.2001, wo die Täter nur Teppichmesser hatten und die Masse der Flugpassagiere trotzdem nicht in der Lage war, sich gemeinsam zu verteidigen.
        Dabei trifft sowohl die Menschen in Norwegen, als auch die Flugpassagiere am 11.09. keine Schuld. Jeder hätte in dieser Situation so gehandelt.
        Um Abhilfe zu schaffen, müssten westliche demokratische Staaten allen Bürgern bei Erreichen der Volljährigkeit zumindest einen mehrwöchigen, verpflichtenden Lehrgang in Selbstverteidigung und Zivilschutz angedeihen lassen und diese Kenntnisse in regelmäßigen ebenfalls verpflichtenden Wiederholungsübungen wiederauffrischen.
        Leider scheinen den Mächtigen hierzulande und anderswo Untertanen, die sich am Flughafen die Genitalien befingern lassen, erstrebenswerter zu sein als wehrhafte Demokraten.

        Beste Grüße, A.H.

      • linebacker57 says:

        Der Täter von Winnenden hatte die Schusswaffe seinem Vater gestohlen–> somit war er keinesfalls legal im Besitz der Waffe–> es war eine illegale Waffe

      • waulmurf says:

        Wenn der Fall Breivik eines demonstriert hat, dann das: Wir leben in einer Kultur des wehrlosen, hilflosen, panischen Auf-den-Onkel-Polizist-Wartens. Und der Onkel Polizist kommt in der Regel – zu spät. Woraus ihm gar kein Vorwurf zu machen ist. Er kann ja nicht überall sein, vorallem wenn an einer anderen Ecke Bomben explodieren und er erstmal mit Tatütata zum lauten “Bumms” eilt.

      • Tim H. says:

        Hallo Frau Ziessler,

        Der Erfurter Amoktäter hat die Tatwaffe von seinem Vater gestohlen, er hat sie sich nicht selbst gekauft. Aber das nur nebenbei – es ist nun so, das in Deutschland die wenigsten Menschen eine (Schuss-)Waffe je aus nächster Nähe gesehen haben, geschweige denn besitzen. Dennoch halten sich die Todesfälle durch Amokläufe glücklicherweise in Grenzen.
        Daraus zu folgern das sich Jugendliche in Zukunft vor dem Besuch eines Sommerlagers mit Schusswaffen auszurüsten haben (“Für den Fall aller Fälle!”) finde ich als Schlussfolgerung etwas daneben und am Thema vorbei.

        Es gibt Risiken, mit denen man leben muss. Das Risiko in den Amoklauf eines Irren zu geraten halte ich für mich und meine Nächsten vertretbar. Das Risiko in Spass-Ballereien von pubertierender Jungmänner oder in das Kreuzfeuer rivalisierender Straßengangs zu geraten eher weniger. Selbst die illegale Beschaffung von Schusswaffen in Deutschland ist schwer und teuer, ich würde es begrüßen wenn das bis auf Weiteres so bliebe.

        Danke und viele Grüße

  9. Schmitz says:

    More Guns, less crime.

  10. BurqaBob says:

    God made man. But Samuel Colt made them equal.

    Nicht von mir.

    Honi soit qui mal y pense

  11. Michael Anton says:

    Wie helfen denn Schußwaffen gegen Autobomben? In dem Manifest sind alle AKW aufgeführt, die in Europa stehen und im Zeitalter asymetrischer Kriegsführung sollten noch andere Leuchten neben Gerichtspsychiatern die Manifeste und Pamphlete lesen, die die Feinde der offenen Gesellschaft ins Internet stellen!

  12. Tom says:

    Siehe hier:

    http://www.sueddeutsche.de/wissen/privater-waffenbesitz-mehr-schusswaffen-mehr-opfer-1.833490

    Mal davon ab, je politisch, wirtschaftlich und sozial stabiler ein Land ist desto weniger Gewalttaten. Ein Restrisiko bleibt immer, denn Bekloppte (mit Bomben, Giftgas, Schusswaffen) gibt es überall mit jeder Religion und Hautfarbe.

    • Mentor says:

      Wieder einer dieser typischen witzigen Artikel der SZ. Wichtig ist dabei die Unwissenheit der Leser. In den USA hat jeder Staat sein eigenes Waffengesetz. Ähnlich verhält es sich übrigens in Deutschland, wo zwar ein einheitliches Waffengesetz die Basis bildet, aber die Durchführungsverordnungen der einzelnen Bundesländer in der Praxis für ziemliche Unterschiede sorgen. In den USA, in dessen Staaten das Waffengesetz sehr restriktiv ausgelegt wird, liegt die Zahl der Erschossenen signifikant höher als in denen mit liberaler Auslegung. Entsprechend der Vorurteile müsste es in Texas die meisten Toten durch Schüsse geben. Aber sogar Kalifornien liegt noch davor und Spitzenreiter war einmal Washington mit seinem Waffenverbot. In England herrscht in der Praxis schon seit Anfang der 90er ein Waffenverbot. Der legale Besitz ist so gut wie unmöglich geworden. Es hat aber nur zwei Jahre gedauert, bis sich die Zahl der Toten durch Schüsse verdreifacht hatte. Könnte jemand die SZ einmal auf die Realität aufmerksam machen?

    • Martin says:

      Das ist kaum ernst zu nehmen. Die SZ ist als Waffenhasserblatt bekannt,zusammen mit der “Zeit”. Den Waffengegnern ist kein Argument zu abstrus, um gegen privaten Waffenbesitz zu opponieren. Das Endziel ist der total wehrlose unbewaffnete Bürger (der dann gar kein Bürger mehr ist), dem man jede freie Entscheidung abnehmen muss, da er selbst nicht mehr in der Lage dazu ist. In Israel sind bei Ausflügen von Jugendgruppen immer bewaffnete Begleiter dabei um gerade eine Tat wie in Norwegen zu verhindern.

  13. franz von fear says:

    Wer die Bürger bewaffnen will, muß nur in die USA schauen. – Höchste Mordrate der westlichen Welt. Nein Danke.

    • Gast says:

      Oder schauen Sie sich die Schweiz, Österreich oder die Tschechei an.
      Mit die höchsten Waffendichten/ leichteste Beschaffung in unseren Kulturkreisen.

      Und ich traue mich schon lange in keines dieser Länder aufgrund der vielen Todesopfer durch Schusswaffen…

      Die USA ist ein ganz schlechtes Beispiel, da jeder Bundesstaat ein eigenes Waffengesetz hat und die Bandenkriminalität ihr Übriges tut. Und die Toten in den Bandenkriegen sind alle mit illegalen Waffen umgekommen.

    • Ilja says:

      Da die USA gerade einen “Drogenkrieg” genannten Bürgerkrieg gegen die eigene Bevölkerung führt, und man bei den dort üblichen irrational hohen Freiheitsstrafen wenig zu verlieren hat, wenn man kriminell ist, ist dies kaum ein besonders relevantes Beispiel. Viel interessanter sind beispielsweise die Unterschiede innerhalb der USA selbst, oder die zwischen europäischen Staaten.

  14. Jay Jay says:

    Es ist angesichts der Tat etwas geschmacklos über das Hätte, Wäre, Wenn zu spekulieren und dem norwegischen Staat und seiner Gesetzgebung eine Teilschuld an dem Ausmaß des Massakers in die Schuhe schieben zu wollen.

    Schuld daran trägt allein der Täter, nicht die Gesellschaft, nicht irgendwelche islamkritische, oder auch, Islambashende Blogs, nicht Zeitgenossen, die differnziert über Probleme in Zusammenhang mit bestimmten Entwicklungen im Islam schreiben, wie Necla Kelek oder Henryk M. Broder, ja schuld sind nicht einmal Idioten, die einfach blind auf alles draufschlagen, was mit dem Islam in Zusammenhang steht, wie die Pro-Bewegung, der Rekonvertit Udo Uffkotte oder die Macher und Kommentatoren der Website PI mit ihren oft sehr beschränkten Beiträgen. Auch die Entwickler von Ego-Shootern oder diejenigen, die Anders Breivik seine Waffen und große Menge Kunstdünger verkauft haben, sind für das, was ER angerichtet hat, auch nicht ansatzweise (mit-)verantwortlich, selbst wenn die deutschen Medien, wie immer bei solchen Geschehnissen genau diesen Eindruck erwecken und damit den Täter – gewollt oder ungewollt – entlasten.

    Dennoch ist unabweisbar, dass das Ausmaß jenes Massakers wohl nur dadurch hätte beschränkt werden können, wenn jemand vor Ort gewesen wäre, der den Täter außer Gefecht gesetzt hätte, und das wäre in dem Fall wohl nur durch einen gezielten (Kopf)-Schuss möglich gewesen, schließlich trug der Täter angeblich eine schusssichere Weste.

    Es gibt andere Länder, die öfter von Terror getroffen werden in denen Anschläge verhindert oder in ihrem Ausmaß vermindert wurden, weil Privatpersonen ohne zu zögern von Ihrer mitgeführten Schsswaffe Gebrauch gemacht haben.

  15. Alan says:

    @Tom:
    aha. Ein Artikel aus 2007. Warum haben denn dann verschieden Universitaten und Schulen in verschiedenen Staaten der USA das Tragen von Waffen mittlerweile erlaubt?

    Auch die SZ wird ihre Meinung Wohl oder Uebel und ueber Kurz oder Lang der Realitaet anpassen muessen:

    MORE GUNS, LESS CRIME.

    Alan

    • B_Krainz says:

      Da wird man lange warten müssen. Es ist noch gar nicht so lange her, da stand in der SZ allen Ernstes zu lesen:

      “Der Mißbrauch legaler Waffen hat inzwischen mehr Opfer gekostet als der Terror der RAF. Doch die Politik ist erstarrt in Furcht vor der Waffenlobby und vor dem Ärger mit den Schützenvereinen im Wahlkreis.“

      “Süddeutsche Zeitung”, 21. September 2010

      Die Tatsache, dass Millionen Sportschützen in Jahrzehnten so viel Opfer “produzierten” wie ein paar Dutzend RAF-Terroristen in ein paar Jahren wird ernsthaft als Argument gegen privaten Waffenbesitz ins Feld geführt.

      In der SZ-Redaktion leidet man besonders unter selektiver Wahrnehmung, Besserung ist nicht in Sicht.

  16. Hilger Greve says:

    Lieber Tom,
    Sie erwähnen die amerikanischen School-Shootings?
    Dann sollten Sie mal diesen Text lesen:
    Rocker und Cowboys gegen Politiker und andere Banditen

    Frau Ziessler, ihr Blog ist gespeichert!

  17. “Wer die Bürger bewaffnen will, muß nur in die USA schauen. – Höchste Mordrate der westlichen Welt. Nein Danke.”

    Die Betrachtung absoluter Zahlen sagt nichts über die einzelnen Einflussfaktoren.

    Ein paar Links zu Waffenrecht und Kriminalität: http://www.facebook.com/note.php?note_id=10150260544961777

    • franz von fear says:

      Waffen sind einzig zum töten da und gehören nicht in die zivilgesellschaft sondern zur polizei , jäger und militär. Kinder sollten nicht an waffen “herangeführt” werden, sondern eine gesunde angst dagegen vermittelt bekommen.

      Die absoluten zahlen stehen in der bild zeitung – Sämtliche amocklaüfe in deutschland wurden mit vagabundierenden privatwaffen verübt. Diese US amerikanische mantra von freiheit=waffen ist eine kranke perversion auf deren altar generationen von kinder und jugendliche geopfert werden.

      • Borsig says:

        Wenn alle Kinder Angst vor Waffen hätten, würde keines von ihnen Polizist, Jäger oder Soldat werden wollen. Offenbar schlagen Sie hier eine Erziehung vor, die diesen Berufgruppen den Nachwuchs entzieht. Wollen Sie wirklich in einer Welt ohne Polizisten, Jäger und Soldaten leben? Wer übernimmt dann deren Aufgaben?

  18. Marc says:

    Will man Verbrechen allein auf die Verfügbarkeit oder nicht Verfügbarkeit von Schusswaffen zurückführen macht man es sich zu einfach, genauso kurzsichtig ist aber mit Sicherheit die These, die Bewaffnung der Bevölkerung würde die Anzahl dieser Verbrechen verringern.
    Wo gibt es hierfür Hinweise die nicht allein auf einem Zusammenhang zwischen Anzahl an Waffen und Gewaltverbrechen basieren? Es gibt auch einen relativ eindeutigen Zusammenhang zwischen der Höhe der Steuereinnahmen einer Stadt und der Anzahl an Straßenlaternen. Von der Stadt die durch den Bau von Straßenlaternen ihre Steuereinnahmen deutlich erhöhen konnte habe ich bislang nicht gehört.

  19. Erin says:

    Wenn jeder Erwachsene mit einer Schusswaffe herumlaufen dürfte,würde ich mich nicht mehr nach Einbruch der Dunkelheit,meist also der Zeitpunkt von alkoholbedingter “Losgelassenheit”, auf die Straße trauen.Die Gesellschaft würde nicht sicherer sondern lediglich unberechenbarer.
    Massaker wie in Oslo würden zudem nicht verhindert,da sich die “Strategien” einfach anpassen würden.Eine Änderung des Waffengesetzes ist ganz sicher das untauglichste Mittel, um gegen Terror und Gewalt vorzugehen.

    • Thomas says:

      Jeder Mensch, der rechtmäßig in Deutschland Waffen besitzt, darf gar nicht negativ mit Alkohol auffallen, seine Erlaubnis wäre sonst weg. Waffen führen (schussbereit mit sich herumtragen) geht schon gar nicht mit Alkohol. Anhand statistisch kaum vorhandener Fälle von Waffenmissbrauch im Zusammenhang mit Alkohol bei registrierten Waffenbesitzern würde ich vermuten, wenn die Bürger eine Chance hätten, durch Lehrgänge und pol. Überprüfungen eine Waffe führen zu dürfen, dass dann auch nichts passiert.
      “Angepasste Strategien”: Länder rund um die Welt zeigen m.E. dass sich Verbrecher scheinbar doch nicht so leicht auf bewaffnete Opfer einzustellen vermögen.
      vgl. verschiedene Staaten der USA, verschiedene Länder Europas.
      Auf entwaffnete Menschen stellen sie sich jedoch ziemlich leicht ein. Wie in London, trotz einer Rekordzahl an Überwachungskameras die Gefährlichste Hauptstadt der EU.

  20. michail says:

    Fr. Ziessler, wunderbar beschrieben. Kann Ihnen nur zustimmen!
    Sklaven durften nie Waffen tragen, freie Männer schon! Mord und Vergewaltigung sind verboten, dennoch passieren diese Verbrechen täglich! The „first line of defence“ ist in jedem Fall das vermeintliche oder tatsächliche Opfer. Nie wird die Staatsgewalt zur Stelle sein, wenn es passiert. Der durchschnittliche Mensch ist heutzutage dermaßen gehirngewaschen, dass sich ein Opfer eher versucht in der Badewanne zu vergraben anstelle wirksame Maßnahmen gegen den Gewalttäter zu ergreifen. Die Polizei zu rufen ist schön und gut (! .. die warten ev. noch auf das SWAT Team) nur, wenn man hilflos ist, findet die Polizei, wenn es schlecht läuft, halt nur schneller zu Leiche!
    /paste „wie bereits Thomas Paine wusste: „Der gute Mensch (hat) sowohl das Recht als auch das Bedürfnis auf Waffen (…). Kein Gesetz kann den Eindringling und Plünderer davon abhalten, sich Waffen zu verschaffen. (Deswegen könne es) nur unglücklich enden, wo der (rechtschaffene Bürger) derer beraubt werde: Der Schwache würde zur Beute des Starken.“ Wer seinen Nachbarn unter Gewaltandrohung zwingt, auf diese Mittel zu verzichten, hat keinen Anspruch auf moralische Anerkennung. Auch wer diesen Zwang an den Staat delegiert, ist keinen Deut besser“

    Ende der 80er Jahre hatte der Bundesstaat Georgia die höchste Verbrechensrate in den USA! Danach wurde ein Gesetz erlassen, dass den Bürger verpflichtete, Waffen zuhause zu haben. Innerhalb eines Jahres wandelte sich der Staat zu dem mit der geringsten Verbrechensrate! Wenn Sie von Einbruch und Diebstahl leben würden, wohin würden Sie ihr Einkommensfeld legen? An einen Ort, wo die Leute bewaffnet sind oder dorthin wo der gesetzestreue Bürger entwaffnet ist?! Sicherheit durch Wehrlosigkeit, was für ein bizarres Konzept. Und die Gauner wissen auch noch, dass nur sie bewaffnet sind, der Bürger jedoch nicht!
    Schwer zu fassen für jemanden der durch den Mainstream geformt ist?!
    Ich empfehle auch diesen Artikel zu dem Thema!
    http://ef-magazin.de/2010/07/01/2292-waffenurteil-in-den-usa-auf-knopfdruck-vorurteile

  21. Jens Kemper says:

    Toller Artikel, der bei mir auf volle Zustimmung trifft.

    Auch wenn hier einige rot-grün “geblitzdingste” Zeitgenossen ihre unqualifizierten und nicht im geringsten mit Fakten untermauerten, mainstreamkonformen Kommentare zum Besten geben müssen…

  22. “Terror einmal anders”

    Terror einmal anders

    Niemand feiert den Massenmörder als Helden.

    Niemand sucht nach Rechtfertigungen für die Wahnsinnstat.

    Niemand versucht mit Hilfe einer Verschwörungstheorie wem anderen die Schuld zuzuweisen.

    Jemand fordert stattdessen einen “harten Kampf“ gegen die Ideologie („rechts“) des Täters.

  23. tom says:

    “Für seinen Angriff auf das Jugendlager auf der Insel Utøya hat der Attentäter offenbar in einem norwegischen Schützenverein trainiert. Der Osloer Pistolenklub teilte auf seiner Webite mit, dass Breivik von 2005 bis 2007 und erneut ab Juni 2010 Mitglied gewesen sei. Weiter hieß es in der Mitteilung: “Breivik hat als Mitglied an 13 organisierten Trainingseinheiten mit anderen sowie einem Wettbewerb teilgenommen.”

    Breivik hatte mit zwei legal erworbenen Waffen, einer Pistole und einem Schnellfeuergewehr gezielt auf die Teilnehmer des Jugendlagers geschossen. Einige der Opfer ertranken bei Fluchtversuchen im Fjord.

    In der Erklärung des Schützenklubs hieß es, Breivik habe sich “weder politisch bemerkbar gemacht noch in anderer Weise irgendwelche Verhaltensweisen als Vorwarnung für die zutiefst tragischen Ereignisse an den Tag gelegt.” Man habe ihn mit sofortiger Wirkung ausgeschlossen.”

    – Na toll! kommt schon, lasst uns alle Waffen tragen. Und dann frei nach dem Motto des Leipziger Schützenvereins: “Schießen lernen, Freunde treffen!”

  24. Frank Lingen says:

    Unbewaffnete Bürger sind Opfer !
    Lt. Grundgesetz hat jeder Bürger ein Recht auf körperliche Unversehrtheit. Wie soll ich dieses Recht durchsetzen, wenn ich angegriffen werde und keine Waffe besitze ?

    Ich besitze legal Schusswaffen, darf diese jedoch nur zur Jagd bzw. zum Sport verwenden.
    Was nutzt mir dieser Umstand in einer Gefahrensituation für mich und andere Menschen ? Nichts !!!
    Ich muss das Recht haben, mich und andere mit der Waffe verteidigen zu dürfen, sollte ich angegriffen werden.

    Dieses Waffengesetz tötet Menschen !

  25. Pingback: Vom Terror der guten Tat: Wer hat hier die Lunte angezündet? « Blogfrei

  26. Didier says:

    In Süd-Thailand hat es vor Jahren regelmäßig tödliche Überfälle von Islamisten auf Lehrer gegeben. Das war eine einfache Art viel Aufsehen zu erregen und das System zu schädigen. Die Regierung hat sich dann entschieden Lehrern die Möglichkeit zu geben verbilligt Pistolen zu kaufen und einen Kurz zu belegen. Hat wenig gekostet und die Überfälle sind ganz erheblich zurück gegangen, ohne das Lehrer angefangen haben in der Pause auf Schüler zu schießen, wie man es wohl bei uns befürchten würde. Bei uns würde man wahrscheinlich Terroristen unter Strafe verbieten Waffen zu besitzen. In Europa wird man leider immer wehrloser, die Folgen wird man immer mehr spüren, weil dieser Aktionen sehr viel Opfer nach sich zieht, selbst mit einfachen Waffen. Sicherlich, Bewaffnung für jeden ist auch keine Lösung, aber vernünftige Mittelwege haben sich schon in vielen Ländern bewehrt.

  27. G.K. says:

    Hallo Eva,
    Deinen sehr schönen Artikel habe ich in Gänze auf Liberales Waffenrecht, mit einem Link zu Deiner Webseite veröffentlicht.

  28. Borsig says:

    Friedliche Menschen zu töten, ist keine politische Tat, sondern eine individuelle (aka “Verbrechen”). Die unmittelbare(!) Reaktion darauf kann auch nur eine individuelle sein – nämlich, den Angriff so gut wie möglich abzuwehren. Recht muß dem Unrecht nicht weichen!

    Anscheinend gibt es hier Leute, die im Akt der Selbstverteidigung ein politisches Statement sehen – in Wahrheit ist es ein individuelles: “Ich lasse mich nicht töten!” Das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit ist grundgesetzlich verbrieft. Ohne ein solches Recht kann keine Demokratie, kann kein Rechtsstaat bestehen.

  29. alleinerziehende says:

    Sehr guter Artikel.
    Mal eine ähnliche Überlegung. In Krailling b. München hat vor kürzerer Zeit ein Onkel seine beiden Nichten umgebracht, (die Mutter entging dem Mord durch ‘verspätetes’ Eintreffen am Tatort), es ging vermutlich um ein gemeinsames Erbe (Immobilie). In Babenhausen hat letztes Jahr ein Mann im Eigenheim seine Nachbarsfamilie sehr extremer und langjähriger Lärmbelästigung erschossen. Beides waren Familienväter mit Kindern. Wegen dem Höchstmaß von 15 Jahren vermute ich, dass beide eine Rechnung aufgemacht haben, wieviele Jahre ihres Lebens sie schlimmstenfalls opfern müssten, um die Immobilie (und damit die Familie vor dem finanziellen Ruin) retten zu können. Die Rechnung lautete: maximal 15 Jahre.
    Ich vermute weiterhin, die Taten hätten durch eine geltende Höchststrafe von ‘bis zum Tod’ oder gleich der Todesstrafe, sowie der Belastung der Familie (statt dem Steuerzahler) mit den Unterhaltskosten im Gefängnis (oder Beerdingungskosten etc) verhindert werden können.

  30. Jäger says:

    Ich glaube nicht, dass sich jemand durch Erhöhung der Strafe von 15 Jahren auf (wirklich) lebenslange Freiheitsstrafe von einem Mord abhalten lässt. Wer einen Mord begeht, der geht entweder davon aus, dass er nicht erwischt wird, oder ihm ist die Strafe egal. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand sich sagt, die “15 Jahre sind es mir wert, 25 wären’s mir nicht wert”.

  31. Schmitz says:

    Das einige was schützt ist bewaffnete Gegenwehr, schließlich ist die Polizei nicht überall gegenwärtig. Leider versagen die Politiker weltweit, wenn sie Waffengesetze verschärfen.

  32. Geier says:

    Wenn hier schon gerechnet wird, ob nun Staaten mit striktem oder Staaten mit liberalem Waffenrecht mehr Todesopfer zu beklagen haben, rege ich eine andere Überlegung an: Wenn man mal so ansieht, wer im letzten Jahrhundert auf unnatürliche Weise zu Tode gekommen ist, dann übersteigt doch die Zahl derer, die durch staatliche Waffen umgekommen sind die Zahl derer, die durch »private« Terroristen und Kriminelle umgebracht wurden, doch um den Faktor X. Müßte man dann für einen effektiven Opferschutz nicht zuallererst Staaten den Waffenbesitz verbieten?
    Ich bin jedenfalls in der zweiten Hälfte meines Kommentars zu den Ereignissen zu einem ähnlichen Ergebnis gekommen wie die Autorin.

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  34. Geier, so ist es. Wir können uns Jahre streiten, letztlich bleibt ein Fakt: Den Waffenbesitz durch den Staat regulieren zu lassen, heißt nichts anderes, als den Bock zum Gärtner zu machen. “Der Staat” eine per definitionem eine kriminelle Organisation, denn seine Geschäftsgrundlage sind Handlungen, für die er dich und mich bestrafen würde: Raub und Mord beispielsweise. Man nennt es im politischen Neusprech nur anders: Steuern und Krieg beispielsweise. Dabei ist “der Staat” ja nur eine Fiktion, eine Vorstellung. Bei “dem Staat” handelt schließlich um nichts weiter als eine Gruppe von Menschen — und nicht unbedingt die anständigsten. Aber selbst wenn es die Besten der Besten wären (was doch jeder bestreitet), so würde man trotzdem nicht leugnen können, das auch die besten Menschen Fehler machen und schlechte Absichten haben. Warum diesen Leuten ein Monopol auf Gewalt zustehen wollen? Das ist irre und irrational.

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  36. winni says:

    Liebe Frau Ziessler, ich habe eine Bemerkung zu diesem nun doch schon etwas älteren Artikel. Ich halte den Gedanken, den Sie formulieren, für interessant, wenn auch schlußendlich für falsch. Und das aus folgendem Grund: Sie schreiben, dass Sie die Motivationslage des Attentäters nicht interessiert und auch keinen außer den erwähnten Professionals interessieren müsste – Motto: An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Ein Mörder ist, wer Leute umbringt. Was Sie wollen ist, den “friedlichen” Bürgern das Waffen tragen zu ermöglichen. Aber gibt es hier nicht eine gewisse Spannung in der Argumentation? Woher wissen wir von den “friedlichen” (oder “gesetzestreuen” etc.) Bürgern, dass sie “friedlich” sind? Sie können wir offenbar nicht an den zu erwartenden Früchten erkennen, denn die Früchte sind noch nicht da. Im Gegenteil unterstellen wir ihnen, mitunter auch mittels empirischer Rückversicherung, dass sie es sind, und sicherlich tat das auch der Waffenhändler, der Breivik mit seinem Gerät ausgestattet hat. Man kommt also doch nicht darum herum, zumindest die motivationale Großwetterlage von Waffenkäufern in Rechnung zu stellen, was Gott sei Dank in vielen Ländern ja auch getan wird. Mörder sein fängt früher an als mit der Ausführung der Tat, nämlich mit der Absicht, entsprechend zu handeln.

    Sie könnten jetzt natürlich entgegnen, dass ich ein schlechtes Menschenbild oder so hätte. Das habe ich nicht. Aber ich finde nicht, dass es nötig ist, Leute (bzw. sogar alle Erwachsenen, wie Sie fordern!) überhaupt in die Situation zu bringen wählen zu müssen, ob sie einer (echten oder vermeintlichen) Bedrohung mit Waffengewalt begegnen sollten oder nicht. Allein die zu erwartende “Fehlerquote” spricht einfach dagegen.
    Gruß,
    Winni

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